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Fasnetsküchlefahrt zu Mainau

Der VSS startete dieses Jahr schon ein wenig früher in die Saison: am zehnten Februar legte unser JULIUS zur „Fasnetsküchlefahrt“ mit Kurs Südsüdost in Überlingen ab. Treffpunkt war Sonntag früh im Überlinger Mantelhafen, wohin der Kutter letzten Freitag verholt wurde.

Nachdem die Fahne am Heck aufgeheißt und die Kanone der Narren backbordseitig am Bug des JULIUS festgezurrt war, konnte die Fastnachtsgesellschaft pünktlich um neun Uhr aus dem Überlinger Mantelhafen auslaufen. Zur Verabschiedung wurden die ersten drei Kanonenschüsse abgegeben; der BufDi war dabei Ladeschütze und es dauerte nicht lange bis auch er mit anständigem Fastnachtsschmuck als Narr erkennbar war.

Auf der Blumeninsel vor dem Panorama der in der Februarsonne leuchtenden, verschneiten Schweizer Alpen angekommen und von den Paradiesvögeln mit gelber Fahne am Landesteg empfangen, wurde den Mainauern ein großer Schmetterling als Geschenk feierlich überreicht und auch die JULIUS-Stammbesatzung, bestehend aus Thomas und Max, mit leckerer Gulaschsuppe versorgt. Als alle Narren und auch die VSSler mit Überlinger und Mainauer Narrenorden ausgezeichnet waren, stach der zehnriemige Marinekutter gegen den scharfen Südost bei Sturmwarnung wieder in See. Wir hatten Glück: der befürchtete Wetterumschwung blieb bis zur Ankunft in Überlingen aus.

Nach knapp sechzehn gepullten Kilometern, auf denen uns das Wasserschutzpolizeischiff 23 und ein Begleitboot eskortierten, empfingen uns in Überlingen nach drei Kanonenschüssen von Land aus, welche der JULIUS selbstverständlich erwiderte, zahlreiche Zuschauer, die unsere wertvolle Fracht, die Küchlein, schon sehnsüchtig und selbst bei mittlerweile ungemütlichem Regen und Wind erwarteten.

Diese Tradition blickt auf eine 416 Jahre alte Geschichte zurück. Schon in der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts legten die Fastnachter mit unzähligen Segel- und Ruderbooten in der Stadt am nördlichen Seeufer zur Bodenseeinsel ab.

Unser Friedrichshafener Außenpostenschiff liegt derweil wieder „entwaffnet“ in Stockach und wartet auf die ersten Einsätze im April.

 

Max Wolter